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Gedenkstätte Rehmsdorf unterstützt Spendenaufruf

Die allem Anschein nach mit politisch-krimineller Energie entfernten Stolpersteine in Zeitz sollen so schnell wie möglich ersetzt werden, um die Erinnerung an die jüdischen Opfer und die in der Geschichte einzigartigen Verbrechen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft lückenlos aufrecht zu erhalten.

Dazu wurde vom Burgenlandkreis bereits ein Spendenkonto eingerichtet.

Der Spendenaufruf zahlreicher Personen und Institutionen wird auch von der Gedenkstätte in Rehms­dorf unterstützt:

Die Gedenkstätte KZ-Außenlager „Wille“ erinnert an die insgesamt über 8.600 vorwiegend jüdischen Männer und Jugendlichen, die in der kurzen Zeit von Juni 1944 bis April 1945 in einem KZ-Außen­lager in Gleina, Tröglitz und Rehmsdorf zur Zwangsarbeit bei dem Hydrierwerk in Zeitz gefangen gehalten wurden. Zwei Drittel von ihnen, mehr als 5.800 Menschen, überlebten die Lebens- und Arbeitsbedingungen und den anschließenden Todesmarsch nicht.

Die Erinnerungsarbeit der Gedenkstätte kümmert sich damit um die Opfer der mörderischen Zwangs­arbeit und den dazu nach Deutschland Deportierten, während die Initiative der Stolpersteine Menschen betrifft, die aus ihrer Verwurzelung in der städtischen und gesellschaftlichen Umgebung herausgerissen und verfolgt wurden. Dem lag in allen Fällen der Wahn der nationalsozialistischen Rassenideologie zugrunde. Daran wird auch deutlich, wie sehr die völkische Ideologie der National­sozialisten alle Lebensbereiche und Situationen erfasste und damit letztlich auch der Bevölkerung nicht verborgen bleiben konnte.

Der Spendenaufruf und die damit verbundene unverzügliche Wiederverlegung der Stolpersteine wird vom Leiter der Gedenkstätte auch als deutliche Reaktion gesehen, dass die Zivilgesellschaft sich nicht darauf einlässt, den derzeitigen Zustand zu dulden und auf die sichtbaren Zeichen der Erinne­rung zu verzichten. Wenn es Hoffnung oder gar Absicht der mutmaßlichen Täter:innen war, die sog. 180-Grad-Wende der Erinnerungskultur schleichend herbeizuführen, indem möglicherweise gehofft wurde, dass erst einmal Diskussionen über Ermittlungen der Schadensverursacher:innen und Schadensersatz erfolgen, so ist dies misslungen. Selbstverständlich werden die Ermittlungen geführt und dann auch Schadensersatz geltend gemacht. Aber bis dahin darf es gerade keine Unter­brechung in der Erinnerung geben, die geschichtsrevisionistische Kreise für sich ausnutzen könnte.

Der Burgenlandkreis hat folgendes Spendenkonto eingerichtet:

Sparkasse Burgenlandkreis
IBAN: DE18 8005 3000 1131 0704 41
BIC: NOLADE21BLK

 

Detlev Lutz
Leiter d. Gedenkstätte

Gedenkstätte Rehmsdorf unterstützt Spendenaufruf

© Michael Dauster E-Mail

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