Heimatstube Rehmsdorf und Gedenkstätte Rehmsdorf
Die Ausstellungsräume der Heimatstube und der Gedenkstätte Rehmsdorf befinden sich im Bürgerhaus der Gemeinde in der Ortsmitte am Brunnenplatz 5. Beide Einrichtungen wurden vom langjährigen Ortschronisten und Leiter der Gedenkstätte Lothar Czoßek aufgebaut und bis zu seinem Tod im April 2021 betreut. Dabei war ihm ein wesentliches Anliegen auch, dass die Geschichte des KZ-Barackenlagers in Rehmsdorf als Teil der Ortsgeschichte wahrgenommen und nicht ausgeklammert oder gar verdrängt wird, sondern dass eine beständige Aufarbeitung und Erinnerung gerade auch in Bezug auf die Gegenwart erfolgt.
Heimatstube
Die Heimatstube zeigt in vier Räumen die unterschiedlichsten Exponate aus dem Alltag und den Lebens- und Arbeitsbedingungen früherer Generationen in der „Agrar-Industriegemeinde Rehmsdorf“, und enthält eine umfangreiche Dokumentation zur politischen, kirchlichen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Ortschaft. Eine Vielzahl historischer Ausarbeitungen und Aufsätze des früheren Ortschronisten Lothar Czoßek liegt zur Einsichtnahme aus.
Dauerausstellung der Gedenkstätte Rehmsdorf
Die Dauerausstellung über das Außenlager „Wille“ des KZ Buchenwald in Rehmsdorf ist Teil der Gedenkstätte und Ausgangspunkt bzw. Anlaufstelle für Besuche und Besichtigungen des ehemaligen Lagers.
Die Ausstellung dokumentiert anhand von Tafeln mit Erklärungen und Zeitdokumenten die Geschichte des Lagerkomplexes, seine Entstehung, die Zusammenhänge mit dem örtlichen Rüstungsbetrieb der BRABAG, die Lebensbedingungen der Lagerinsassen, und die Auflösung des Lagers. Ein sich daran anschließender Teil der Ausstellung ist den der Räumung folgenden Todesmärschen gewidmet, wobei Rehmsdorf auch gleichsam Durchgangslager für Insassen anderer aufgelöster Außenlager war.
Durch die Verbindungen und Begegnungen mit ehemaligen Häftlingen liegen eine ganze Reihe eindrücklicher und erschütternder persönlicher Berichte von Zeitzeugen vor.
Der 2016 verstorbene ungarische Schriftsteller Imre Kertész wurde in seinem literarischen Schaffen entscheidend auch durch den Lageraufenthalt in Rehmsdorf geprägt. Sein Werk „Roman eines Schicksallosen“ enthält eine Schilderung des Lageralltags und wurde unter dem Namen „Fateless“ verfilmt. Für sein literarisches Werk wurde Imre Kertész 2002 der Literatur-Nobelpreis verliehen.
Anschrift und Erreichbarkeit
Heimatstube und Gedenkstätte Rehmsdorf
Brunnenplatz 5
06729 Elsteraue
Tel.: +49 3441 226477
E-Mail: gedenkstaette-rehmsdorf@gemeinde-elsteraue.de
Öffnungszeiten und Besuche | ||||||||||||||||||
Aktuelle Hinweise: Mit Ablauf des 2. April 2022 treten die bisherigen pandemiebedingten Zugangsbestimmungen für Museen, Gedenkstätten, Archive und Bibliotheken in Sachsen-Anhalt außer Kraft. Zum gegenseitigen Schutz der Besucherinnen und Besucher ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes aber weiterhin als wichtig und erforderlich anzusehen, so dass darauf bei Besuchen in den Räumen von Heimatstube und Gedenkstätte bitte nicht verzichtet werden sollte. |
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Allgemeine Öffnungszeiten (an Werktagen)
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Besondere Hinweise: |
Auch außerhalb der regelmäßigen Öffnungszeiten können für Besuche Termine vereinbart und abgesprochen werden. Fragen Sie bitte telefonisch oder per E-Mail danach.
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Heimatstube und Gedenkstätte mit Ausstellung im Bürgerhaus, Lothar Czoßek Heimatstube und Gedenkstätte mit Ausstellung im Bürgerhaus, Lothar Czoßek [(c) Ronny Hoffmann] |
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Lothar Czoßek, KZ-Außenlager „Wille“ – eine Stätte des Grauens, Kurzfassung der Geschichte des Lagerkomplexes Lothar Czoßek, KZ-Außenlager „Wille“ – eine Stätte des Grauens, Kurzfassung der Geschichte des Lagerkomplexes [(c) Ronny Hoffmann] |
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