Draschwitz

Gleich vor den Toren des Ortes Draschwitz aus Zeitz kommend befindet sich am Talrand der „Weißen Elster“ der ehemalige Weinberg. Auf diesem höchsten Punkt des Ortes soll im 13. Jahrhundert die erste Kapelle zwischen Zeitz und Profen gestanden haben.

Rollt man in den Ort Draschwitz bergab, kommt man automatisch am Spritzenplatz vorbei. Noch heute ist hier der Sitz der Feuerwehr im Schatten der über 300-jährigen Eiche.
Direkt neben der Feuerwehr teilt sich die Straße und am Abzweig zum Dorf beherbergt der „Hotelgasthof Draschwitz“, tagein tagaus seine Gäste.

Draschwitz begrüßt mit den beiden hoch ragenden Türmen schon von weitem seine Gäste. Der leuchtend gelbe Kirchturm mit 3 Glocken ist 61 Ellen hoch und befindet sich gleich neben dem Gasthof. Das ehemalige Schulgebäude mit Turmuhr ragt in der Mitte des Ortes über die Dächer.

Zur Geschichte von Kirche und Schule:

Die erste Kirche im Ort wurde 1549 erwähnt. Und noch heute erinnert ein altes Sakramentshäuschen in der Seitenwand an die Vorgängerbauten.
Die Turmuhr auf dem Schulgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde eigens in Leipzig von der Turmuhrenfabrik Zacharia gebaut. Die Uhr arbeitet mit absoluter Präzision. Es knackt und rattert, wenn die Zahnräder ineinander greifen und das regelmäßige Ticken verzaubert manchen Betrachter. Jede Woche dreht Herr Wilfried Röhr an der Kurbel, dass immer die aktuelle Stunde schlägt.

Der Ort Draschwitz wird im Westen von Floßgraben und Tagebau sowie im Osten von der „Weißen Elster“ begrenzt.
Als ursprüngliches Bauerndorf mit einer über 800-jährigen Geschichte sind es heute immer noch die ortsansässigen Bauern in dritter oder vierter Generation, die ihre Felder bewirtschaften. Erhalten sind auch die traditionellen Vier-Seiten-Höfe entlang des Kopfsteinpflasters im Ortskern.
Und die einzig erhaltene Schwengelpumpe glänzt heute als technisches Denkmal unter der Dorflinde. Bei guten Wasserstand kann man sich dort eine kleine Erfrischung gönnen.

Vom Rittergut - vermutlich aus dem 11. Jahrhundert - ist das Herrenhaus noch immer ein imposantes Gebäude. Diente es einst dem Adel, später als Landpflegeschule und Lazarett, ist es nun seit über 60 Jahren in Privatbesitz.

Auf dem Sportplatz am Rande des Ortes trainieren die Fußballer oder Jung und Alt treffen sich hier auch zu verschiedenen Veranstaltungen und Festen. Und wo einst das Chemiewerk stand, erzeugt nun ein Solarpark Energie. Doch der tägliche Treff ist immer noch der Einkaufsmarkt gleich neben dem Park an der Villa. Draschwitzer, Gäste und auch die umgesiedelten Schwerzauer nutzen gern diese Einkaufsquelle.

Täglich rollen Radfahrer durch Draschwitz. Der 125 km lange Elsterradweg mit Ursprung in Asch/Tschechien führt genau am Ort entlang.
Dabei muss man das „grüne Wunder“ überqueren. Die 1892 erbaute eiserne Stahlbrücke über die „Weiße Elster“ wird gern als Wahrzeichen des Ortes genannt. Sie verbindet seit über hundert Jahren die Orte Ostrau und Göbitz jenseits der Elster mit der diesseitigen Flussseite. Über 25 Meter Durchflußbreite überbrückt das Stahlfachwerk mit Nietentechnik. Für unsere Gegend hat diese Bauweise einen echten Seltenheitswert. Oft bleiben Gäste stehen, um Wassersportler oder Angler zu beobachten. Und wer ganz viel Glück hat, der sieht sogar Fliegenfischer. Angler die mitten im Fluß stehen und gefühlvoll ihre Angelschnur über das Wasser gleiten lassen.

Von den Sandbänken oberhalb und unterhalb der Stahlbrücke ist nur noch die Sandbank flußabwärts vorhanden. Beliebt bei Badegästen macht auch so mancher Naturfreund auf dieser idyllischen Halbinsel gern halt.
Links und rechts des Radweges begrenzen Pferdekoppeln den Weg. Zwei Pferdehöfe sind im Ort ansässig und der Spielplatz mit Himmelsschaukeln, einem kleinen Fußballplatz, Tischtennisplatte und Kletterwand lädt vor allem Kinder und junge Familien zum Picknick oder zum Verweilen ein.
Sogar die Störche, die ihr Nest direkt neben dem Radweg haben, gehören nun schon seit Jahren zu Draschwitz und ziehen hier ihren Nachwuchs groß.

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